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AutorenbildFabienne Ryser

Gleichberechtigung, Gleichstellung und noch viel mehr

Dieser Blog ist eine völlige Ich-Betrachtung meiner Umwelt. Ich weiss, als hetero-weisse Frau habe ich viele Vorteile. Und wenn ich dann merke, dass wir in der Gesellschaft noch immer benachteiligt werden, dann platzt mir ja fast der Kragen.


Ich bin in meinem Beruf und meiner Leidenschaft zweigleisig unterwegs. So unterrichte ich als MWST-Beraterin zwischendurch auch mal extern. Und von meinem Yogapfad habt ihr ja vielleicht schon gelesen. Zurück zur Beratungstätigkeit und meinem Unterricht.


So hatte ich kürzlich einen ganzen Vormittag zu unterrichten. Beginn des Unterrichts war 8:30. Da es sich um einen wunderbaren Sommersamstagvormittag handelte, haben die Schüler*innen von ihrer Möglichkeit des Hybridunterrichts Gebrauch gemacht. Der Raum war also gefüllt mit leeren Stühlen. Schon lange nicht mehr sowas Tristes erlebt. Aber dann halt. 8:25 war da und die Schüler*innen klickten sich in Zoom ein. Da öffnet sich die Unterrichtstür, Kopf rein von einem Lehrer (oh ja, *er). Ich möchte beschreibend noch mitteilen, dass er nicht angeklopft hat. Also Kopf rein, schaut mich an und sein Mund bewegt sich. Raus kommt folgendes "sind Sie am Putzen?" und dann noch "oder am Unterrichten?"


Ich bin immer noch etwas verstört und hässig über meine Reaktion. Die war folgende: "am Unterrichten natürlich". Dann hat er noch was blabla rausgehauen, "wo sind dann ihre Studenten?", ich "Hybridunterricht?", er "aaaaah" dreht sich um und fragt noch sehr freundlich "soll ich die Türe wieder schliessen?"


Wir sind uns alle einig, dass hier einiges schief lief.

  • Erstens haben wir gewisse Manieren in unsere Wiege gelegt bekommen. Anklopfen wäre angebracht gewesen.

  • Seine erste Annahme war also tatsächlich, dass ich am Putzen bin. Sind wir ehrlich, das hätte er nie und nimmer zu einem Mann gesagt.

  • Hätte ich nur eine*n Student*in im Raum anwesend gehabt, hätte er mich dabei auch noch enorm blamiert.

Was mich am meisten nervt ist, dass ich keine Ahnung habe, wie man in diesen Momenten reagieren sollte. Ich hätte ihn gerne an die Wand geredet. Hatte aber natürlich eine Klasse zu unterrichten, was sicher Einfluss auf meine Reaktion hatte.


Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es für andere Menschen ist, die täglich aufgrund ihres Aussehen, ihrer sexueller Orientierung, ihrer Hautfarbe oder ihrer Herkunft (Liste kann beliebig ergänzt werden) benachteiligt oder auch diskriminiert werden.


Somit ist die heutige Ausgabe meines Blogs als Ansage zu verstehen. Sich bewusst zu werden was man selbst für Vorteile in der Gesellschaft hat aber auch für andere einzustehen, die diese Vorteile nicht oder noch nicht haben. Oder vielleicht die Vorteile beseitigen, damit wir gar keine mehr brauchen. Sich zeigen, sich bemerkbar machen und nicht still zu bleiben.


Hüh und hop. Vorwärts in eine Gesellschaft in der wir "Auffallen" dürfen, sich selbst sein können und dabei nicht diskriminiert oder benachteiligt werden.


Herzlich

Fabienne

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