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AutorenbildFabienne Ryser

Überlisten alter Gewohnheiten

Aktualisiert: 6. Juli 2021

Wie oft wurdet ihr schon von eurer/eurem Yogalehrerin/Yogalehrer auf eure Haltung aufmerksam gemacht? 😉 Sicherlich schon ein paar Mal. Vielleicht sogar in der immer gleichen Position.


Warum haben wir so Mühe gewisse Positionen korrekt einzunehmen und bei anderen fällt es uns ganz einfach? Bei mir ist es klar die Gewohnheit. Mein Gefühlt sagt mir, mein Plank ist völlig korrekt – Handgelenke unter den Schultern, langer Rücken und verlängerter Kopf (bis zum Scheitel) – dann schaue ich von mir ein Video an im Plank und kann nur Schmunzeln und den Kopf schütteln. Die Handgelenke zu weit weg und der Kopf hängt (wie bei vielen) nach unten (Text-Neck).


Um aus diesen schlechten Bewegungsmustern herauszukommen, braucht es verschiedene Hilfsmittel. Am Besten man testet sich durch. Vielmals genügen verbale Anweisungen nicht, deshalb immer mal wieder ein Video machen und es anschauen. Oft sieht man erst da, was die/der Yogalehrerin/Yogalehrer mit dem „hängenden Kopf“ gemeint hat.


In der LYT Yoga Methode arbeiten wir häufig nicht nur mit verbalen Anweisungen oder Fingerdruck (Druck auf die wichtigen Muskelgruppen die arbeiten sollen), sondern auch mit einer Überlistung des Gehirns. Wie geht das? Wir versuchen durch eine andere Art in eine Yogaposition zu gelangen. Haben wir also Mühe einen sauberen Plank einzunehmen, kann es durchaus Sinn machen, zwischendurch mal nicht einfach nur vom Tadasana (Bergposition) zurück in einen Plank zu springen, sondern einen anderen Weg einzuschlagen.


Warum also nicht aus dem Vierfüssler in den Plank? Nimm einen Vierfüsslerstand ein, deine Handgelenke schön unter den Schultern und die Knie unter der Hüfte platzieren. Bauch einziehen und stabilisieren, Kraft in die Hände und diese leicht nach aussen „twerken“ (drehen ohne, dass sie sich wirklich bewegen), Gesäss anspannen, den Hals zurückziehen (schöne Linie vom Steissbein bis zum Scheitel) und erst wenn alles schön fest und kompakt ist, das linke Bein zurück auf die Zehen stossen. Anschliessend mit der gleichen Stabilisation und Kraft auch das rechte Bein zurück auf die Zehen stossen. Voilà, schon sind wir im Plank und überlisten damit unser Gehirn nicht wieder in alte, schlechte Gewohnheiten zu fallen.


Vielleicht fühlst Du dich im Leben auch auf andere Arten und Weisen blockiert? Ein neuer Einstieg kann auch hier kleine „Wunder“ bewirken. Die Scheuhklappen öffnen, aus der Vogelperspektive Einsicht nehmen, „fremde“ Ansätze aufnehmen, Ideen von Freunden einbinden. Und schon gibt es Türen die sich öffnen an Orten wo wir es gar nicht gedacht haben. Nun müssen wir nur noch den Schritt durch den Rahmen wagen.

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